Dienstag, 31. August 2021

19. Tag (31.08.2021) Kaisosi River Lodge, Rundu


Die Kaisosi River Lodge war vor zehn Tagen unser Eingang in den Caprivi-Zipfel. Heute soll sie erneut als Übergangsstation den Ausgang zurück in Richtung namibischem Kernland bilden.

Aber zuerst haben wir in einige Kilometer vor der Lodge das 'Mashi Craft Center' besucht, ein von und für die örtlichen Stämme eingerichtete kleine Markthalle, in dem diverse Kunsthandwerks-Gegenstände angeboten werden. Aufbau, Organisation, Preisauszeichnung und Preisverhandlung gehören wieder ein bisschen in die Kategorie "That is Africa", aber letztlich verlassen wir den Markt mit einigen kleinen Andenken und Geschenken für zu Hause.

Danach heißt es nur noch 400 km geradeaus fahren und 10 km zur Kaisosi-Lodge rumpeln. Wir bekommen die gleichen Zimmer im gleichen Häuschen wie vor zehn Tagen und machen es uns auf dem Balkon mit Flussblick bequem. Es ist ziemlich warm und gleichzeitig windstill, so dass wir über den Schatten dankbar sind.

Abends gibt es mal wieder leckere Steaks auf der Flussterrasse, es sind noch vier andere Gäste da. Mit einigen Nacht-Fotoversuchen und ein paar Runden Doppelkopf beschließen wir den Tag -  wir haben bisher sehr wenig gespielt.

Für die Strecke von 412 Kilometern raus aus dem Caprivi-Zipfel und zurück nach Rundu und zur Kaisosi-Lodge brauchten wir heute ca. 5 Stunden Netto-Fahrzeit:

Montag, 30. August 2021

18. Tag (30.08.2021) Namushasha River Lodge



Der dritte und leider schon wieder letzte Tag in der tollen Namushasha River Lodge startet - wie eigentlich gestern vorgesehen - um 6:50 Uhr mit unserem heutigen Guide Buzz Aldrin (tatsächlich benannt nach dem gleichnamigen zweiten Mann auf dem Mond). Wir fahren mit dem Boot auf die andere Seite des Kwando erneut in den Bwabwata Nationalpark, den wir am ersten Tag hier schon ein bisschen mit dem eigenen Wagen erschaukelt hatten.

Aldrin erweist sich als ein absoluter Glücksfall. Er spricht gut verständliches Englisch und ist super gut gelaunt, so dass uns die insgesamt immerhin 6 Stunden (!) wie im Flug vergehen. Am anderen Ufer angekommen startet der Tag mit einem Frühstück im Gelände direkt am Fluss. Aldrin holt eine Tupperdose nach der anderen mit diversen Frühstücksbestandteilen hervor und produziert sogar selbstgemachte Rühreier zum Frühstück. Letztlich lassen wir die Hälfte aller mitgebrachten Dinge ungenutzt, darunter drei große Gläser Yoghurt und Müsli, ein Glas Obstsalat, diverse aufgeschnittene Früchte, die Hälfte der Brotscheiben, Wurst, Käse etc. Das Ganze hätte auch für eine 10-köpfige Familie gereicht.   

Ein unerwarteter Besucher beim Frühstück war eine Hyäne etwa hundert Meter entfernt. Buzz war ganz begeistert, da diese normalerweise hier nur nachts aktiv sind. Er vermutet, der Geruch unseres Essens hätte sie gereizt.  

Nach dem Frühstücksstopp stehen wir dann einen Kilometer weiter sogar noch eine zweite Hyäne. Heute ist wohl Hyänentag. Oder wieder Elefantentag? Die kommen nämlich als nächstes in zwei Gruppen, einmal vier, einmal über dreißig überwiegend im Busch verdeckt zu beobachten.

Oder Elandtag, oder Zebratag, oder Bushbocktag, oder Leierantilopentag, oder Impalatag, Lechweantilopentag, oder Kudutag, oder Riedbocktag, oder Büffeltag, oder Geiertag, oder Adlertag, oder Eulentag (Giant Eagel Owl) oder Gnutag ...... Zugegeben, von den letzten beiden haben wir jeweils genau 1 Exemplar gesehen, dafür sind die vielen Vögel nicht mit aufgezählt. 

Nun aber zum Tageserlebnis: Gegen 11 stoppt Buzz plötzlich und schaut interessiert aus dem Seitenfenster auf den Boden. Er entdeckt Leopardenabdrücke und daneben einige Schleifspuren, als habe das Tier ein Opfer getragen. 
Rückwärtsgang rein und Fernglas raus. Buzz steht inzwischen auf seinem Fahrersitz und dann macht er die Becker-Faust "Yes, ther it is". Dann erklärt er uns genau, unter welchem Busch er ca. 100 Meter entfernt den Umriss des Leopardenkopfes sieht. Mit Anleitung sehen wir ihn dann auch alle vier. Er bewegt leicht neugierig den Kopf von einer Seite zur anderen. Fotos sind nahezu unmöglich. Trotzdem: ein Leopard !!  Buzz sieht vielleicht alle drei Monate einen, wir schon den zweiten in diesem Urlaub.

Leider ist dann der Versuch, sich der Stelle per Landrover in einem Bogen zu nähern, erfolglos. Als wir den Busch wieder in den Blick bekommen, ist der Leo fort und zeigt sich dann auch nicht wieder. Trotzdem Adrenalin für alle auch ganz ohne Fotobeweis. Hier die Fotobeweise für den 'Rest': 

 
 



 

 

 



 

 




Heute wieder keine Fahrtstrecke und -zeit und darum auch keine Karte. Wir waren 'nur' Passagiere beim Gamedrive im Nationalpark.

Sonntag, 29. August 2021

17. Tag (29.08.2021) Namushasha River Lodge



Der zweite Tag in Namushasha beginnt mit der ärgerlichen Nachricht, dass Sarah sich irgendwie den Magen verdorben und die Nacht nicht wirklich viel geschlafen hat. Obwohl wir alle um halb sieben startklar angezogen sind, sagen wir an der Rezeption schweren Herzens die geplante Safari-Tour, können diese aber problemlos auf Morgen verschieben. Während Sarah versucht, sich zu berappeln, schlagen die drei anderen die Zeit mit Pause, Lesen und Fotografieren tot.

    
  
Um 14 Uhr meldet Sarah, dass sie sich fit genug für einen Nachmittagsausflug fühlt, den ich ruckzuck buche und danach noch kurz von der Lodgeterrasse in die Ebene schaue: Elefanten !!

Schnell zurück zum Zelt, die anderen eingesammelt und dann schauen wir uns mit Fernglas und Foto-Teleobjektiven die trinkende und badende Elefantenfamilie am anderen Ufer des Kwando an. Irgendwann beschließt die Gruppe, erst einzeln und dann alle den Fluss zu überqueren und dabei ausgiebig im Fluss zu plantschen. Die beste Aktion ist, sich seitwärts ins Wasser umplumpsen zu lassen und nur noch durch den hochgereckten Rüssel weiterzuatmen. Nach einer halben Stunde lässt sich etwas weitere entfernt sogar noch eine zweite Elefantengruppe am Fluss beobachten und zum Abschluss kommen zwei alte große Männchen allein durch die Schwemm-Ebene gestapft.

  

Um 16:30 Uhr startet dann unser Boattrip zum Sonnenuntergang gemeinsam mit einer vierköpfigen südafrikanischen Familie. Zu sehen gab – wie sollte es hier anders sein – verschiedenste Vögel und einige Nilpferd-Gruppen.


  

Etwas verwöhnt, wie wir inzwischen sind, war uns das schon fast zu wenig. Zum Abschluss wollten wir noch in eine Flusskurve fahren, die in der richtigen Richtung für den Sonnenuntergang liegt. Als wir die letzte Biegung erreichen: „Elefanten voraus“. Die Sichtungsfee bleibt ist uns weiter gewogen.

In der kommenden halben Stunde wechseln wir ständig zwischen Blick auf die die Elefanten und den untergehenden roten Sonnenball. Durch geschicktes Rangieren des Guides kamen dann die Elefanten direkt vor die Sonnenblickrichtung und zwei der drei lieferten dann auch noch ein beachtliches Gerangel miteinander. Der Kampf war deutlich intensiver und heftiger, als wir das bisher irgendwo sehen konnten – und das ganze weiter DIREKT vor der untergehenden Sonne. Ich hoffe, die Bilder geben den Eindruck wenigstens einigermaßen wieder:

 



Durch das Elefantenerlebnis endete die Bootsfahrt Die Eindrücke waren dann auch DAS Gesprächsthemas beim Abendessen (wieder leckeres Steak, diesmal vom Kudu), auch wenn Sarah leider immer noch wenig essen konnte und wollte, durch die Magenschmerzen Rückenschmerzen hatte und natürlich auch total übermüdet war. Letztlich hieß das: nach dem Essen schnell zurück in die Zelte und für Sarah: ab ins Bett. Schon einmal vorweggenommen: Am nächsten Tag konnte der verschobene Ausflug nachgeholt werden, Sarah ist tapfer wieder voll dabei.

Den Abschluss am Abend bilden ein paar Versuche, die nächtliche Milchstrasse am Himmel abzubilden. Da der Mond inzwischen endlich deutlich später erst aufgeht, haben wir abends wieder einen ungestörten Blick auf die Sterne. Das Foto gibt die Anzahl der sichtbaren Sterne und die überdeutliche Milchstraße nicht annähernd wieder:

Samstag, 28. August 2021

16. Tag (28.08.2021) Namushasha River Lodge

In den Osten des Caprivi 

Wir fahren zurück Richtung Westen bis zu dem Abschnitt, wo der Kwando den Caprivi-Streifen in Nord-Süd-Richtung kreuzt und  - genau wie der Okawango weiter westlich - eine fruchtbare Flusslandschaft bildet. Der Kwando River nimmt einen ähnlichen Verlauf wie der Okawango (siehe Beitrag vom 9. Tag). Er ist ca. 1.500 Kilometer lang, entspringt auch im angolanischen Hochland (unter dem Namen Cuando / Kuando), bildet dann die Grenze zwischen Angola und Sambia, quert dann hier den namibischen Caprivi-Zipfel von Nord nach Süd, biegt nach Osten ab und stellt dann die Grenze zu Botswana dar. Er bildet dann das Binnendelta der Linyati-Sümpfe (die bei starkem Hochwasser mit dem Okawango-Delta verbunden sind) und fließt erst unter dem Namen Linyati und dann unter dem Namen Chobe im östlichsten Ende Namibias in den Sambesi. Als Chobe haben wir ihn in den drei vorangegangen Tagen bereits kennengelernt. 

Da wir uns nun von Ost nach West bewegen und statt erneut die Hauptstraße B8 zur Abwechslung die südlicher gelegene C49 nehmen, werden wir auf der heutigen Strecke drei Mal innerhalb weniger Kilometer von und nach Katima Mullilo von einer „Animal Desease Control‘ angehalten. Ablauf:  Auto anhalten – Motor aus – „Hello, how are you“ – zwei maskierte Kontrollposten mit Gummistiefeln (oft Frauen) sprühen aus großen Plastik-Kanistern mit einem Schlauch (ähnlich wie ein Unkrautvernichtungs-Sprüher) mehr oder weniger motiviert auf die Reifen (oft auch nur auf die Felgen!? ) – alle Autoinsassen müssen auf einen feuchten dreckigen und wahrscheinlich seit Wochen genutzten Lappen trampeln, der am Straßenrand in einer flachen Schale vor sich hin gammelt – manchmal noch die Frage „you have fresh meat with you“ – dann alle wieder einsteigen – weiterfahren. Einmal hat Elisabeth von der Sprühaktion etwas an die Finger bekommen, was sofort unangenehm brannte, einmal war Konni der Überzeugung, dass noch Kilometer später die eigenen Schuhsohlen unangenehm nach Desinfektionsmittel rochen.

Während also die Autos mehr oder weniger sinnvoll gleich mehrfach kontrolliert werden, können die Ziegen oder Kuh-Herden der Einheimischen wenige Meter neben der Strasse völlig unbehelligt in alle Richtungen wechseln. Wer überträgt eigentlich die Maul- und Klauenseuche?

Wir fahren nun zur 

Namushasha River Lodge

Die Namushasha River Lodge, gehört wie schon die Etosha Safari Lodge und das Chobe River Camp zur Gondwana Collection. Sie liegt auf einer Terrasse über dem Kwando River und umfasst 24 Bungalowzimmer. Die Lodge dient als Ausgangspunkt für Safaritouren in den angrenzenden Bwabawata Nationalpark oder für Boots- und Angeltouren auf dem Kwando.

  

Nach nur 2 ½ Stunden erreichen wir die Namushasha-Lodge, die ebenfalls zur Gondwana-Kette gehört.Die Lodge ist absolut toll im Grünen gelegen. Überall zwitschert, flattert und hüpft es um einen herum. Die hölzerne Aussichtsterrasse ist in drei Ebenen direkt über einem Nebenarm des Kwando angeordnet. Von hier hat man eine schönen Blick in die durch viele Schilfflächen recht feucht wirkende Flussebene.

Auch hier: Die Kapazität ist bei Weitem nicht ausgeschöpft. Von den schönen vier Camping2Go-Zelte belegen wir zwei. In einem weiteren wohnt eine dreiköpfige Familie aus Österreich, die wir schon im Chobe River Camp getroffen hatten, die in einer parkähnlichen Landschaft am Fluss entlang verteilten etwas teureren 15 Bungalows sind überwiegend unbewohnt, auf dem Campsite sind angeblich ein paar Gäste, die wir aber nicht sehen und treffen.

Da wir schon mittags eingetroffen sind, haben wir zügig die Zelte bezogen und uns noch auf eigene Faust auf den Weg gemacht. Am nördlich von Namushasha gelegenen Campingplatz ist eine kleine Firma für Bootsausflüge heimisch, die wir wegen eines Ausflugs als Alternative zu den von der Lodge angebotenen Aktivitäten ausprobieren wollen. Dort angekommen, erfahren wir, dass Dan, der englische Guide leider auf einem Mehrtagetrip unterwegs ist. Schade. Dann fahren wir eben mit einem der Lodge-Boote.

Jetzt heißt es aber erst einmal auf eigene Faust den naheliegende Bwabwata Nationalpark erkunden. Am Eingangsgate fragen zahlen wir den günstigen Tageseintritt und fragen nach der Befahrbarkeit der Pisten, da wir wenig Erfahrung im Sandfahren haben. Ein Blick auf den Parkplatz „no problem, you have 4x4-Drive, if necessary you can lower the pressure in your tyres“. Na gut. Wir versuchen’s erst mal ohne Luftdruck abzulassen, da wir wenig Lust haben, nachher mit dem Kompressor die Reifen wieder aufzupusten.

Die folgende Fahrt durch die teilweise sehr sandige Piste fordern dann doch gewaltig. Es geht teilweise nur in Schrittgeschwindigkeit, mit großem Geschaukel oder mit hörbar aktivem Allradantrieb voran. Die Tiere unterwegs, darunter immerhin auch wieder eine kleine Elefantengruppe, werden fast zur Nebensache der abenteuerlichen Fahrt. Den sog. ‚Horseshoe‘, eine weitläufige und gut einsehbare Nebenschleife des Kwando erreichen wir nach ca. einer Stunde. Leider sind zu dieser Zeit gegen 16 Uhr keine Elefanten hier, obwohl das Ufer über mehrere hundert Meter erkennbar mit frischem Dung und Spuren übersäht sind. Wir sind wohl einfach zur falschen Zeit da.

 

Der Rückweg dauert dann nur noch 45 Minuten, die Sandfahrerfahrung scheint sich zu verbessern. Die Mädels sind letztlich seeehr erleichtert dass ich und vor allem der brave Toyota Hilux uns heile wieder auf die Straße zurückbringen.

Zum Abschluss des Tages gibt es abends tolles Kudu-Steak bei hörbar prustenden aber nicht sichtbaren Hippos unter der Terrasse. 


Vom 'Wendepunkte' im Caprivi ging es nun wieder zurück nach Westen. Mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke und der gesamten Zeit unseres Urlaubs sind damit leider schon vorüber. Bis zu Namushasha Lodge waren es 208 km (Fahrzeit 3:05 h):

Freitag, 27. August 2021

Breaking News: Unterkünfte

 Durch die vielen Tierfotos sind die Unterkünfte ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Obwohl wir nicht die absoluten Luxusvarianten gewählt haben und darum oft in verschiedenen Typen von Wohnzelten statt fester Bungalows eingezogen sind, macht das Ganze doch insgesamt einen sehr komfortablen bis luxuriösen Eindruck. Insbesondere die Haupthäuser der Lodges haben oft tolle riesige mit Reet gedeckte Holzdächer und große Lounge-Bereiche zum gemütlich Herumsitzen. Da die Lodges zur Zeit alle sehr gering gebucht sind, sind wir fast immer in Wohnzelten oder Bungalows nahe am jeweiligen Hauptgebäude, also mit wenig Fußwegen und trotzdem super ruhig untergebracht. Hier mal Bilder der bisherigen Unterkünfte Bungalows / Wohnzelte und Hauptgebäude) in chronologischer Reihenfolge:

Düsternbrook Guestfarm
 


Ameib Guesthouse
 
 


Etosha Safari Canp
 


b


Okaukuejo Restcamp



Mushara Lodge, Etosha Ost
 
 


Kaisosi Lodge, Rundu
 


Ndhovu Lodge
 



Chobe River Camp
  
 

Namushasha Lodge

Kaisosi River Lodge II

Roy's Restcamp

Mount Etjo Lodge

Kapp's Valley Lodge