Montag, 6. September 2021

25. Tag (06.09.2021) Rückflugtag

Rückflugtag. 
Ein blödes Wort.

Die Kappsvalley Lodge liegt nur gut 20 Kilometer neben dem Flughafen, so dass man in einer halben Stunde dort ist. 
Da unser Flug planmäßig um 18:45 Uhr geht, müssen wir also letztlich erst nach dem Nachmittagskaffee los. Andrea hat uns Mittags noch einen Salat gezaubert und um kurz nach 3 kommt ein Toyota-Bus-Shuttle, sammelt uns vier Urlauber, vier Koffer und vier Rucksäcke ein. Unsere Kofferwaage behauptet, dass wir mit knapp 23, 21, 21, und 20 Kilo gut im Soll liegen.  

Am Windhoeker Flughafen ist tatsächlich das neu gebaute Terminal in Betrieb genommen worden. Es finden zwar noch an mehreren Ecken Maler- und andere Handwerkerarbeiten an, der Ablauf ist aber deutlich verbessert gegenüber den Erfahrungen vor zwei Jahren. Als wir ankommen, sind vier (!)  Schalter in Betrieb, wir sind fast wartezeitfrei dran, checken ein, geben die Koffer auf und lassen den Rest durchleuchten. Wir sind viel zu früh im Wartebereich und der Ablauf entsprach jedem normalen Flughafen irgendwo auf der Welt, Respekt ! 

Aber zu früh gefreut, wir sind schließlich in Afrika. 45 Minuten vor dem erwarteten Boarding tauchen plötzlich mehrere Flughafenmitarbeiter auf, stellen rund um die Sitze des Wartebereichs Absperrbänder auf und versuchen dann alle Reisenden aus diesem Bereich zu verscheuchen. Ein zusätzlicher Security Check! Leider bleibt außerhalb des abgesperrten Bereichs nur ein schmaler Gang an der Wand entlang frei, in dem sich nun alle drängeln. Dann die nächste überraschende Anweisung: Alle Frauen nach rechts, alle Männer nach links. Und die Kinder? Großes Durcheinander, alles muss sich neu umstellen. Und was passiert dann? Auf einem zwei Quadratmeter großen Tisch muss jeder sein Reisegepäck abstellen und wird dann von einem eifrigen Mitarbeiter per Handscanner durchleuchtet. Bei fast jedem piept die Armbanduhr,, wenn die dann aber die richtige Uhrzeit anzeigt, ist sie offensichtlich ungefährlich?! Alle müssen ihre Rucksäcke / Taschen öffnen und relativ willkürlich einzelne Dinge herausziehen. Gesucht werden angeblich Messer, Nagelscheren etc. Warum das nicht schon beim Koffer- und Taschen-Röntgen vor einer Stunde passiert ist, versteht niemand. Endgültig absurd wird das Ganze dann, wenn man beobachtet, dass etwa ein Dutzend Leute gar nicht aus dem Wartebereich herausgelotst und damit auch nicht untersucht worden waren und für alle Familien mit Kinder bis ca. 12 dann das Sperrband geöffnet und diese ohne Kontrolle wieder in den Innenraum gelassen werden. Auch Zuspätkommer, die dies ganze Aktion nicht miterlebt haben, können später dann wieder problemlos durch.

Insgesamt also noch ein Abschlusserlebnis der Kategorie: That is Africa! Eine nutzlose, nicht erklärte, einerseits gewissenhaft und andererseits völlig lasch durchgeführte Aktion, aber immerhin mit Beschäftigungseffekt für Mitarbeiter. Den gleichen Effekt bringt dann der Fußweg zur Eurowings Discover-Maschine, dem einzigen Flieger auf dem Flugfeld. Der ist in der äußersten Ecke des - zugegebenermaßen kleinen - Flugfeldes aufgestellt. An dem Weg dorthin stehen alle 20 Meter Gelbwesten-Mitarbeiter Spalier. Das Wichtigste ist anscheinend, dass die letzte 90-Grad-Ecke des Weges auf keine Fall diagonal abgeschnitten wird. Genau während wir einsteigen, geht noch einmal herrlich die Sonne unter und ist hinter dem Horizont verschwunden, als wir am Fuß der Flugzeugtreppe ankommen - ein Bild mit Symbolkraft für das Urlaubsende.

Der Flieger ist zu 2/3 bis 3/4 gefüllt - also mehr als der Hinflug vor gut drei Wochen.
Der Abflug gelingt immerhin noch um 18: 53 Uhr, also mit nur 8 Minuten Verspätung. 


Die letzte Etappe von der Kappsvalley Lodge zum Flughafen haben wir also nicht mehr im gemieteten 4x4-Hilux zurückgelegt, sondern mit dem Shuttle.
(22 km, Netto-Fahrzeit 0:30 h):



Und das ist der Plan für den Rückflug:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen